Patienteninformationen zu Lungenkrebs

Überblick

Lungenkrebs oder Bronchialkarzinome sind bösartige Tumoren, die sich aus der Schleimhaut der Atemwege entwickeln. Meist entdeckt man die Krebsart erst spät, sodass der Tumor nicht mehr heilbar ist. Das Bronchial- oder Lungenkarzinom ist somit die häufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern und Frauen weltweit und kommt insbesondere im Alter zwischen 40 und 80 Jahren vor. Die Ursache ist in den meisten Fällen das Rauchen. Dabei steigern nicht nur Zigaretten das Risiko für Lungenkrebs immens. Auch Zigarren- und Pfeifenraucher haben ein hohes Risiko für Krebs in Mund, Rachen und Lunge. Selbst tabakfreie Wasserpfeifen setzen krebserzeugende und giftige Substanzen frei und sind daher gefährlich. Aber auch Passivrauchen, der Kontakt zu krebserregenden Stoffen wie Asbest oder Uran, Luftverschmutzung und Röntgenstrahlen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Bronchialkarzinome.  

Häufigstes Anzeichen eines Lungenkarzinoms ist ein chronischer Husten; eventuell hustet der Betroffene dabei sogar Blut aus. Auch ein unangenehmes Druckgefühl oder Schmerzen im Brustkorb sowie Atembeschwerden sind typische Symptome. Im weiteren Verlauf kommt es oftmals zu Heiserkeit, Flüssigkeitsansammlungen im Brustraum sowie Atemnot. Auch Fieber, Nachtschweiß und Gliederschmerzen sind möglich. Manche Patienten klagen über Schluckbeschwerden, Übelkeit sowie Erbrechen und verlieren an Körpergewicht. Entartete Zellen der Lunge können über Blut- und Lymphbahnen auch wandern; das bedeutet, der Lungenkrebs streut und bildet Tochtergeschwulste. Diese sogenannten Metastasen können dann zum Beispiel in Nerven, Gehirn oder Knochen weitere Störungen verursachen.

Diagnose und Behandlung

Mit einem über drei Wochen oder länger andauernden Husten, Atemnot oder Schmerzen in der Brust sollte man immer einen Arzt aufsuchen. Zur Diagnose sind Details über den Konsum von Zigaretten oder den Kontakt zu giftigen Substanzen wichtig. Mediziner überprüfen außerdem die Atmung sowie eventuell geschwollene Gefäße oder Lymphknoten. Zur Untersuchung gehören auch ein Bluttest sowie bildgebende Verfahren. Größere Tumoren im Brustkorb kann man auf einem Röntgenbild nachweisen. Die Computertomografie ermöglicht es, auch schlecht erkennbare Tumoren darzustellen. Um einen Verdacht abzusichern, benötigen Ärzte kleine Gewebeproben. Das erfolgt meistens bei einer Lungenspiegelung mit einer kleinen Kamera, die man in die Atemwege einführt. In manchen Fällen können Labors auch den Auswurf beim Husten mikroskopisch untersuchen und bewerten.  

Mediziner teilen Lungenkrebs nach Typ, Lage und Größe des Tumors sowie nach dem Schweregrad der Erkrankung ein. Davon hängen die jeweilige Behandlung und auch die Lebenserwartung des Patienten ab. Bei bestimmten Tumorarten in einem frühen Krankheitsstadium kann die Operation ausreichen, um den Krebs zu entfernen und den Betroffenen zu heilen. Hat sich der Tumor schon ausgebreitet, kommen auch eine Kombination aus Chemotherapie mit Medikamenten und Strahlentherapie oder eine Immuntherapie infrage.

Ausblick

Erkennt man Lungenkrebs frühzeitig, besteht die Chance, ihn heilen zu können. In einem fortgeschrittenen Stadium versucht man, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Wichtig ist auch nach der Diagnose, unbedingt mit dem Rauchen aufzuhören, da die enthaltenen Stoffe das Tumorwachstum fördern und die Wirkung der Therapien herabsetzen.

Literatur:

  • Lungenkrebs, Ewig S., Hecker E., Behringer D., Hrsg. 1. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2014. doi:10.1055/b-002-101343
  • Checkliste Innere Medizin, Hahn J., Hrsg. 8., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme; 2018. doi:10.1055/b-006-160286
  • Checkliste Chirurgie, Largiadèr F., Saeger H., Keel M., Hrsg. 11., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2016. doi:10.1055/b-004-132240
  • Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, Andreae S., Avelini P., Berg M. et al., Hrsg. 2. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2008